Darf eigene Kleidung in der U-haft getragen werden?
Vieles ist von Anstalt zu Anstalt unterschiedlich. In der Regel darf der Inhaftierte während der Untersuchungshaft eigene Kleidung tragen.
Diese kann dann durch Zahlung eines bestimmten Betrages in der JVA gewaschen werden oder man kann einen Wäschewechsel durch Angehörige vollziehen. Viele Angehörige verbinden besuche mit dem Wäschewechsel. Vor Besuche gibt man saubere Wäsche ab und nehmen die Schmutzwäsche mit zum waschen.
Man kann die Wäsche auch per Paket schicken,dazu benötigt man aber eine Paketmarke. Diese muss vom Inhaftierten beantragt werden. Nach Erhalt schickt er diese dann dem Sender zu der diese dann auf das Wäschepaket anbringt.
Darf ich einen Untersuchungshäftling besuchen?
Im Rahmen der Untersuchungshaft steht den Inhaftierten auch gesetzlich ein Besuchsrecht zu.
Dafür bedarf es aber einer Besuchserlaubnis, die das zuständige Gericht/STA ausstellt. Man muss sich also an dieses mit einem Antrag auf Besuchserlaubnis wenden. Gut ist es wenn man dazu ein Aktenzeichen hat, aber oft reichen der Name und das Geburtsdatum des Untersuchungshäftlings auch aus. Also heißt es , man stellt einen Antrag auf Besuche beim zuständigen Gericht/STA.
Die Erlaubnis kann dann seitens des Gerichts/STA für einen einmaligen Besuch erteilt werden, man hat aber auch die Möglichkeit eine Dauererlaubnis zu beantragen.
Heißt man muss nicht jeden Besuch einzeln beantragen. Manchmal bekommt man diese Dauererlaubnis auch erst nach einer gewissen Anzahl von Besuchen.
Nach Erteilung der Besuchserlaubnis muss man sich an die zuständige JVA zwecks Besuchstermin wenden. Zum Besuch selber muss man die Erlaubnis dabei haben.
Wie viele Briefe darf ich einem Inhaftieren senden?
Hierbei sind dem Untersuchungshäftling und den Angehörigen keine Grenzen gesetzt.
Wichtig ist dabei zu wissen, dass alle Briefe – bis auf die Briefe an den Strafverteidiger – geöffnet und gelesen werden.
Kontrolliert werden die Briefe vom Haftrichter und / oder von der Staatsanwaltschaft.
Darf ich auch Fotos im Brief versenden?
Das ist von Anstalt zu Anstalt unterschiedlich.
Das Einsenden von Bilder ist in vielen Anstalten erlaubt, die Anzahl der Fotos begrenzen die meisten Anstalten auf 5 bis 10 Stk.
Dürfen Briefmarken einen Brief mitgeschickt werden?
Im Bundesland Hessen ist das Einsenden von Briefmarken seit Mitte 2020 verboten worden
In allen anderen Bundesländern begrenzen die meisten Justizvollzugsanstalten die Anzahl von Briefmarken. Oft sind nicht mehr als 5 bis 10 Stück in einem Brief erlaubt.
Dürfen Inhaftierte telefonieren?
Bis auf das Bundesland Bayern ist das Telefonieren von Strafgefangenen im geschlossenen Vollzug erlaubt. Die Regelungen sind von Anstalt zu Anstalt unterschiedlich.
Wann bekommt ein Inhaftierter Vollzugslockerungen?
Das ist abhänig von seiner gesamten Haftstrafe.
Vollzugslockerungen dürfen aber nur angeordnet werden, wenn nicht zu befürchten ist, dass der Inhaftierte sich dem Vollzug der Freiheitsstrafe entzieht oder die Lockerungen des Vollzuges zu Straftaten mißbrauchen könnte.
Die meisten Anstalten fangen mit Vollzugslockerungen 18 Monate vor dem voraussichtlichem Entlassungstermin an.
Gibt es einen Ablaufplan für die gesamte Inhaftierung?
Ja, einen Vollzugsplan. Hierin wird für den einzelnen Inhaftierten Folgendes festgelegt:
- Die Unterbringung im geschlossenen oder offenen Vollzug.
- Der Einsatz zur Arbeit.
- Die Teilnahme an einer Berufsausbildung oder Weiterbildung.
- Welche Freizeitmaßnahmen gestattet werden.
- Welche Vorbereitungen vor der Entlassung notwendig sind.
Der Vollzugsplan wird in einer Konferenz erstellt. Dieser wird regelmäßig überprüft und angepasst.
Was ist Sicherungsverwahrung?
Die Sicherungsverwahrung ist eine freiheitsentziehende Maßregel der Besserung und Sicherung und dient dem Schutz der Gesellschaft vor besonders gefährlichen Straftätern.
Sicherungsverwahrung wird in der Regel bereits bei der Verurteilung aufgrund einer besonders schweren Gewalt- und/oder Sexualstraftat durch das erkennende Gericht angeordnet und nach Verbüßung der Freiheitsstrafe im Regelvollzug sodann in der Einrichtung für den Vollzug der Sicherungsverwahrung in der JVA vollzogen.
Kann in einer JVA geheiratet werden?
Ja. Inhaftierte haben auch während der Verbüßung einer Freiheitsstrafe in einer Justizvollzugsanstalt die Möglichkeit, standesamtlich zu heiraten. Zuständig ist das jeweilige Standesamt vor Ort. Sofern die notwendigen Unterlagen, die auch “draußen” von jedem heiratswilligen Paar beigebracht werden müssen, vorliegen, kommt ein Standesbeamter in die Anstalt und nimmt die Trauung vor.
Darf ich Bargeld in einem Brief an den Inhaftierten senden?
NEIN, das Versenden und der Besitz von Bargeld jeglicher Währung ist für Inhaftierte verboten.
Die Zusendung von Bargeld in Briefen oder Paketen ist nicht zulässig. Es besteht aber die Möglichkleit, auf das Konto des Inhaftierten bei der Zahlstelle der JVA eine Einzahlung zu tätigen. Ein Blick auf die jeweilige Internetseite der JVA ist da sehr empfehlenswert.
Darf ich dem Inhaftierten ein Paket zu schicken?
Gefangene dürfen dreimal jährlich ein Paket mit Nahrungs- und Genussmitteln empfangen.
Ein Paket darf das Gewicht von fünf Kilogramm nicht überschreiten.
Der Gefangene erhält in der Justizvollzugsanstalt eine Paketmarke, welche dem Absender des gewünschten Paketes weitergeleitet wird.
Ohne gültige Paketmarke wird das Paket in der Justizvollzugsanstalt nicht angenommen und kostenpflichtig an den Absender zurückgesandt.
In Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen dürfen Gefangene keine Pakete mehr bekommen.
Darf ich in der Untersuchungshaft meinen Angehörigen besuchen?
Ja, aber zunächst bedarf jeder Besucher einer Besuchserlaubnis. Diese wird von der zuständigen Staatsanwaltschaft auf Antrag erteilt. Es gibt dabei Einzelbesuchserlaubnisse, die zum einmaligen Besuch berechtigen und Dauerbesuchserlaubnisse, die zum mehrmaligen Besuch berechtigen (wird oftmals für nahe Angehörige und Lebensgefährten ausgestellt).
Personen, hinsichtlich derer durch den Haftrichter eine Kontaktsperre verhängt wurde (beispielsweise ebenfalls an der Tat beteiligte Personen) erhalten keine Besuchserlaubnis.
Wo erhalte ich eine Besuchserlaubnis?
Die Besuchserlaubnis wird von der örtlich zuständigen Staatsanwaltschaft ausgestellt, also der Staatsanwaltschaft, welche das verfahren gegen den Gefangenen führt (was nicht zwingend die Staatsanwaltschaft am Ort der JVA ist). Die Besuchserlaubnis muss mit Angabe des vollständigen Namens, Anschrift, Geburtsdatum und Personalausweiskopie bei der Staatsanwaltschaft beantragt werden.
Bitte beachte, dass es zwischen 4 Tagen und 2-3 Wochen dauern kann, bis eine beantragte Besuchserlaubnis von der Staatsanwaltschaft erteilt wurde.
Wie viele Personen dürfen den Gefangenen Besuchen?
Grundsätzlich darf der Beschuldigte nur von einer Person besucht werden. In Ausnahmefällen können bis zu drei Personen gleichzeitig zum Besuch zugelassen werden, wobei ein Besucher volljährig sein muss.
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Warum muss ich eine Telefonnummer bei der Registrierung angeben?
Diese Angabe der Telefonnummer kann nur der Betreiber einsehen und soll ihm helfen, den Verdacht einer FAKE - Anmeldung effektiver zu erkennen. Seit einer sexuelle Belästigung im Juni 2022 wird die Echtheit der Telefonnummer überprüft. Bei einer Handynummer geschieht das mit einer persönlichen Anfrage der Administration über WhatsApp oder SMS. Bei Angabe einer Festnetznummer wird die Administration die angegebene Nummer anwählen und sich mit einem freundlichen "Hallo" oder "Guten Tag, ich rufe Dich an wegen...." bei Dir melden. Faker oder Unruhestifter geben zu fast 99% eine falsche Telefonnummer an und somit würde dann dieser Fake-Account gesperrt / gelöscht.
Wir sind trotz der Anonymität sehr darauf bedacht, das Forum frei von Unruhestiftern zu halten.
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Antworten 12
Natalie
Ich kann mich In diesen Beitrag wieder finden, zu Beginn wusste ich auch nicht, wie die Anschrift auf meinen Brief lauten muss.
Es gibt schon Unterstützung für Angehörige von Inhaftierten, die aber steckt wohl noch in den Kinderschuhen, in meinem Umkreis habe ich keine gefunden.
Ich bin von meinem Freundeskreis zum Schluss gar nicht mehr beachtet worden und hinter her, als es zur Trennung kam hieß es dann: Wir haben es dir doch gesagt.
Knast hat nun mal einen negativen Beigeschmack und so wird man dann auch oft von seinem Umfeld behandelt.
Das muss man sich einmal vorstellen, da denkt der Vater über einen Umzug nach, nur um vor den Blicken und der Neugier zu fliehen.
Noch ist die Gesellschaft nicht so weit
Shawn
Jetzt sitze ich hier am Schreibtisch, habe die Kopfhörer noch auf und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.
Es ist mir beim Abspielen des Beitrags der Schauer kalt den Rücken runter gelaufen.
Ist es wirklich schon 5 1/2 Jahre her? Eigentlich dachte ich, bin ich etwas gefestigt(er).. scheint nicht der Fall zu sein...
Chris: danke nochmals an Dich und bitte schick Frau Krebs eine lieben Dank für diesen Bericht.
Shawn
PS: Danke fürs Erinnern via email
Melody2407
Dieser Beitrag ist ein Gänsehaut,absolut auf den Punkt gebracht.
Man findet sich darin wieder. Nur das man darüber nachdenkt weg zu ziehen,ist eine absolute Hausnummer.
Chris
Es ist kaum zu glauben, aber wahr, nicht nur Dir sind die Tränen gelaufen, als ich heute meinen beiden Brüdern den Link geschickt habe, liefen ihnen auch die Tränen.
Mir sind sie schon gestern gelaufen, weil ich mich immer noch Schuldig fühle, für das was ich meiner Familie mit meiner Inhaftierung angetan habe, besonders meiner Mutter.
Was diese Frau gelitten hat, mit ihren beiden inhaftierten Söhnen kann man nie wieder gut machen.
Es gab einfach keine Unterstützung, auch von meinem Vater nicht. Es war immer meine Mutter, die sich um Besucherlaubnisse gekümmert hat, Päckchen gepackt und etliche Briefe geschrieben hat.
All das hatte ich gestern und heute wieder vor Augen.
Kein Problem, habe ich gerne gemacht und Juliane will am Thema auch dran bleiben, dazu aber später mehr.
Bikerboy
Hallo in die Runde,
habe mir nun den Bericht in der Mediathek angehört.
Tja, das sollten sich mal die Inhaftierten anhören, werde versuchen es unserem Spezie zu vermitteln.
Es rauschen gerade ne Menge Gedanken durch mein Hirn, ziemliche Unordnung und daher ist es mir nicht so wirklich möglich etwas Substantielles zur Diskussion beizutragen.
Chris, eure Mutter wäre heute stolz auf dich. Du hast es geschafft, die schlimme Vergangenheit hinter dir zu lassen.
Du hast eine Aufgabe gefunden, die vielen Müttern eine Hilfe sein kann, in ähnlichen Situationen, Trost, Halt und Verständnis zu finden.
Gruß
Bikerboy
lovegoeson
Nach dem Beitrag bin ich wieder einmal mehr dankbar für meine Freunde, die uns und mich unterstützen, ohne Vorurteile oder Besserwissereien. Warum? Weil gefühlt jeder von ihnen mit dem Thema Haft konfrontiert war, ob nun direkt oder indirekt oder weil Berlin einfach viel zu groß für Einzelschicksale ist. Allerdings kann ich mittlerweile ganz offen auch mit meiner Mama darüber reden, ich glaube, weil sie merkt, wie gefasst ich bin, nicht mehr dieses Häufchen Elend, welches ich die ersten zwei Wochen war.
Ich habe diese Probleme nicht oder nicht mehr oder lasse sie schlichtweg nicht an mich heran.
Ich glaube meine Schwiegermutter hat zu kämpfen, redet nicht darüber oder nur sehr selten, wir sehen uns aber auch zu selten. Ich würde sie ja auch mal in den Arm nehmen, aber die Differenzen sind zu groß, als dass ich so sehr auf Huddiduddi machen könnte.
Ich musste weder Eifersucht abwehren noch nach Einrichtungen suchen. Eher macht er ganz viel, was in seinen Möglichkeiten liegt, von innen heraus. Er ist nur genervt von so manchen, oder einigen Mithäftlingen, die Mist erzählen.
Es tut mir um jeden weh, der solchen Konfrontationen ausgesetzt ist, denn das ist nicht fair. Weiterhin ganz, ganz viel Kraft und Mut. UND zum hundertdrölfzigsten Mal, vielen, vielen Dank an Chris, der das Ganze hier gestartet hat und somit auch mir sehr geholfen hat, wie ihr alle hier und auch maximus, die Chris so eine tolle Unterstützung ist. Ich kenne Euch nicht persönlich aber ihr seid echt knorke Menschen. Dankeschön!
Wir alle hier sind wichtig, um Menschen wie uns, Angehörigen und ehemaligen Inhaftierten zu zeigen, dass es eben kein Tabu ist, darüber zu reden, Wir müssten eigentlich viel lauter sein und dafür hilft eben auch so ein Beitrag im Radio.
Chris
Das Unterschreibe ich blind und ohne zu zögern.
Ich habe immer ein komisches Bauchgefühl, wenn hier Medienproduktionen nach "Opfern" suchen, die sie in ihre TV - Reportagen vorführen und verheizen können. Ich hoffe dann immer nur: "Hoffentlich meldet sich keiner auf diesen Aufruf".
Das war bei Juliane nicht anders, erst nach dem ich mit ihr persönlich gesprochen habe und merkte das sie mit Herz dabei ist, sind meine Bedenken verflogen und war bereit sie zu unterstützen.
Sie schrieb mir gestern, das sie dieses Thema hier weiter verfolgen wird. Vielleicht haben wir wirklich Glück und haben jemanden gefunden, der vielen Angehörigen weiter eine Stimme geben wird. An ihren Beitrag ist nicht reißerisches, nichts dramatisiertes oder verfälschtes dran, er ist real.
Meine Frau hat diesen Beitrag auch gehört und konnte sich voll und ganz damit identifizieren, besonders bei dem Teil mit dem unterschiedlichen Verhalten mancher Vollzugsbeamtinnen.
Ich wünsche mir, das dies nicht das Ende ist.
maximus
Dem gibt es wirklich nichts mehr hinzuzufügen, es wäre wirklich in meinen Augen ein kleiner Schritt, wenn dies geschehen würde.
Denn das war auch mein erster Gedanke, nachdem ich den Beitrag gehört habe, er ist authentisch, es ist das nix reißerisches oder gar sensationsgieriges dahinter.
Ich als kleine Stimme, versuche halt immer noch die Vorurteile die es noch zu oft gibt, in meinem Umfeld versuchen zu ändern.
GGG...im Allgäu kann man herrlich Urlaub machen und meine Haustür ist immer geöffnet
Hach ja, jetzt fange ich wieder an zu träumen, ich würde ja so gerne, soviele von hier auch mal persönlich kennen lernen.
Tojeto4
ich habe mir den Beitrag gestern Abend angehört und kann nur WOW sagen .
Man kann sich komplett mit dem Beitrag indendifizieren und ich habe Respekt vor jedem der in seinem Umfeld trotzdem offen damit umgeht .
Mein Mann war bereits einmal in Haft , und als der Postbote rumerzählt hat von wo und wem ich täglich Briefe bekomme haben Eltern, ERWACHSENE MENSCHEN ihre Kinder angehalten meine Kinder in der Schule auszuschließen. Am schlimmsten hat es meinen Sohn getroffen die ganze Klasse hat sich zusammengeschlossen nicht mit ihm zu sprechen. Das hat die ganze Sache für meine Kinder am schwierigsten gemacht. Das ihr Papa im Gefängnis war ist die eine Sache, aber selbst dafür zu büßen eine ganz andere .
Witziger weise hatte keiner den Arsch in der Hose mich darauf anzusprechen. Immer alles hintenrum.
Bisher hat keiner nach meinem Mann gefragt, nach dem Polizei aufmarsch schauen einen 90% der Nachbarn eh nicht mehr an . Aber ich hab schon Angst vor dem Tag an dem es die verbleibenden 10% machen . Denn ehrlich sein wäre nicht möglich. Die Nachbarn direkt neben uns welche wirklich super nett sind , sind die Großeltern der besten Freundin meiner Tochter. Ich bin wirklich gut mit ihrer Mama kann aber nicht einschätzen wie sie darauf reagieren würde.
Also wieder mit einer Lüge leben , obwohl man das nicht mal möchte.
Ich möchte damit in erster Linie meine Kinder schützen und bin froh das ihre Schule in der nächsten Stadt ist in der sich der gesammte Landkreis trifft , und ihre Klassenkameraden keine Nachbarn mehr sind. Und kein einziger aus unserem Dorf kommt .Da fällt das ganze nicht so schnell auf . Dank Corona gibts auch keine Schulfeste was in unserem Fall tatsächlich positiv ist.
Ich habe absolut keine Zweifel das unsere Beziehung das überlebt, wir sind nach 17 Jahren eine Einheit, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich denke das ist eine Sache die meinem Mann viele Sorgen nimmt wenn er mit seinen Gedanken alleine ist .
Mit Beamten welche einen von oben herab behandeln musste ich zum Glück erst 1 mal Bekanntschaft machen. Leider in der aktuellen JVA. Ich werde die Ehre also noch des öfteren haben . Die haben meiner Meinung nach einfach ihren Job verfehlt.
Haft ist und bleibt wohl einfach ein Thema über das höchstes getuschelt wird . Leider
Heike vD
Guten Tag an alle,
mir sind die Tränen gekommen, als ich den Betrag gerade hörte. Viele Beschreibungen unterschreibe ich. Sie sind mir genauso passiert. Allerdings werde ich mich mit einem nicht abfinden - unsichtbar zu sein.
So bedrückend das Leben zz. auch sein kann, wenn ich gefragt werde, wo mein Mann ist, antworte ich: "Er ist im Gefängnis." Wer sich hinter mir das Maul zerreißt, interessiert mich nicht. Die wichtigen Menschen in meinem Leben stehen an meiner Seite. Die sind meine Anker und erden mich, stellen mir auch die richtigen Fragen.
Knast und Freiheitsstrafen gehörten bislang - wie hieß es - in das Leben der anderen. Ich musste viel dazulernen und habe verstanden, welche Möglichkeiten und Grenzen es für meinen Partner und mich gibt.
Bei allen individuellen und intimen Schwierigkeiten, die Familien und Paare und Angehörige während der Inhaftierung haben, die das Herz ❤ oft schwer machen, werde ich den Weg in die Öffentlichkeit suchen. Wir sind keine Minderheit; wir sind nicht schuldig.
In dem Beitrag wird die mangelnde Wertschätzung beklagt, die Angehörige erfahren, wenn sie durch die Pforten ins Innere der JVA treten. Ich selbst fühle mich oft wie ein Störfaktor für die Tagesroutine und die Sicherheit.
Steht nicht in den Hochglanzbroschüren und digitalen Features der Ministerien, wie wichtig wir für die 'Resozialisierung' sind? So bedeutsam jeder Angehörige für die Genesung des Patienten im Krankenhaus ist, so wichtig sind wir für den Gefangenen. Diese Wertschätzung fordere ich ein und mehr noch.
Denn eines ist doch wohl unbestritten: Sie kommen nach Verbüßung ihrer Strafe alle wieder raus!
Das sind meine Gedanken in geordneter Form, nachdem ich mir die Tränen getrocknet und die Nase geputzt hatte.
VG Heike